Dynamit Nobel Defence aus Burbach im Siegerland ist bekannt als Systemhersteller und Technologiehaus für schultergestützte Waffensysteme und Reaktivschutztechnologien.
Seit 2020 erweitert das mittelständische Unternehmen dieses Portfolio auch um digitale Hochtechnologielösungen. Dieses neue Geschäftsfeld wird durch die Business Unit DND-Digital abgebildet, die Lösungen für wesentliche digitale Handlungsfelder anbietet.
Angesichts der Fähigkeiten potentieller Peer-Adversaries gewinnt die Fähigkeit kritische Bedeutung, die gewonnenen Informationen der einzelnen Systeme zusammenzuführen und auszuwerten als Voraussetzung für die Schaffung von Informationsüberlegenheit. Die hohe Anzahl an Sensoren und moderner Kommunikationstechnologie macht das gläserne Gefechtsfeld zum greifbaren Ziel. Die Menge unterschiedlicher Sensoren von elektrooptischen Lenkflugkörpern über automatisierte UAV-Aufklärung bis zu Sensoren im elektromagnetischen Spektrum entsteht jedoch ein immenses Daten- und Informationsaufkommen in sämtlichen taktischen Aktivitäten und damit ein Big Data Battlespace. Bereits heute liegt die Herausforderung nicht mehr im Sammeln von Informationen, sondern darin, diese zeit- und ebenengerecht zu Verfügung zu stellen.
DND-Digital bietet im Bereich der taktischen Kommunikation mit den Funkgeräten der BNET-Familie Software-Defined Radios (SDR) an, die mit ihrer einmaligen Performanz hinsichtlich Frequenzspektrum, Reichweite und Datenübertragungsrate sowie der Fähigkeit zur Bildung flacher ad-hoc Netzwerke (MANET) mit mehr als über 1.000 Teilnehmern und besonders ausgeprägter Resilienz neue Standards setzen.
Die softwarebasierten Funkgeräte der BNET-Reihe von DND ermöglichen Datenraten von bis zu 100 Mbit/s. Je Gerät können so bis zu 5 Videos in HD-Qualität zeitgleich übertragen werden.
Durch die patentierte Multi-Channel-Reception Technologie können BNET Funkgeräte parallel Frequenzen im Bandspektrum von VHF über UHF bis hinein in das S-Band empfangen und senden. Durch diese Fähigkeit erweist sich das BNET als besonders geeignet für contested Environments, da durch den internen Spektrumanalysator die Frequenzen gefiltert werden und somit nur auf denjenigen Frequenzen kommuniziert wird, die nicht durch den Gegner gestört werden.
In Ergänzung zu dieser für die Digitalisierung notwendigen Hardware enthält das Portfolio von DND-Digital auch Services und Technologien, die Elemente wie Sensoren und Effektoren mittels Deep-Learning- und prozessualen Algorithmen in neuralen Netzen für Smart- & Joint Operations effizient mit dem Menschen in Verbindung setzen.
Effiziente Sensor-to-Decision-Netzwerke (Fire Weaver) oder die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Bewertung gegnerischer Handlungen sind nur zwei Beispiele aus dem breiten Service-Portfolio, mit dem wir neben der Digitalisierung landbasierter Operationen die Bundeswehr in auch in weiteren Dimensionen unterstützen werden.
Gemeinsam mit dem Amt für Heeresentwicklung und dem Fraunhofer Institut entwickelt DND-Digital den Shared Information Space. Dieser Informationsraum macht sämtliche zur Verfügung stehenden Daten mittels Priorisierung, Skalierung und Synchronisierung für alle Teilnehmer nutzbar. So können bspw. Zieldaten im Sensor- und Wirkungsverbund intelligent an die richtigen Effektoren bzw. Entscheider vermittelt werden – „Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit beim richtigen Nutzer“.
Im Sinne der digitalen Konvergenz entwickelt und fertigt DND-Digital in Deutschland und verfolgt einen integrativen Ansatz, der sowohl die Weiterverwendung von bereits in der Truppe vorhandener Hardware als auch von neuen Systemen wie beispielsweise aktuell und zukünftig genutzter Battle Management Systeme ermöglicht.
Lösungen aus dem Portfolio von DND-Digital tragen dazu bei, einerseits Ressourcenbedarf und Reaktionszeiten in militärischen Operationen signifikant zu reduzieren und andererseits die Sicherheit für die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen, Kollateralschäden zu reduzieren und Informationsüberlegenheit zu gewährleisten